Stell Dir vor, Du hast einen Garten ohne Zaun und fremde Menschen würden das als Einladung verstehen, Deinen Garten zu betreten und evlt. sogar noch die Picknick-Decke ausbreiten, um es sich auf Deinem Grundstück gemütlich zu machen. Und wenn Du die Personen dann bitten würdest, das Grundstück zu verlassen, das Du jetzt mähen möchtest , dann würdest Du auch noch beschimpft.
Wie würde es Dir dabei gehen?🤔🤔🤔❓❓
Leider ist dieses Beispiel auf uns Landwirte angewandt alles andere als fiktiv, sondern ist eine Situation, die wir inzwischen leider nahezu täglich erleben müssen.
Keine Frage: Corona bringt die Menschen teilweise an ihre Grenzen. Da hilft oft nur die Flucht in die Natur. Wir verstehen das! Wenn wir aber beschimpft werden, weil wir UNSERE Felder bestellen, dann fehlt uns hierfür das Verständnis.
Und bestimmt kannst Du Dir das Gefühl vorstellen, wenn dann als „Überbleibsel“ noch der Müll auf der Fläche zurückbleibt…….😞
Es gibt es ein sogenanntes „Landesnaturschutzgesetz“. Dieses schützt landwirtschaftliche Flächen. Und landwirtschaftliche Flächen dienen der Produktion von Lebensmitteln. Sie dürfen während der Zeit zwischen Saat/Feldbestellung und Ernte nicht betreten werden, selbst wenn sie NICHT eingezäunt sind.
Sinn und Zweck dieses Betretungsverbotes ist der Schutz der Kulturen vor Zerstörung und Diebstahl und ebenso der Menschen. Wir Landwirte setzen auf unseren Feldern Maschinen und Geräte ein, betreiben Pflanzenschutz oder erstellen Gerüstanlagen. Dies birgt Gefahren und so soll das Betretungsverbot auch Menschen schützen, die in der Natur unterwegs sind.
Wenn wir freundlich und mit Respekt gefragt werden, ob unsere Wege oder Flächen für eine Durchquerung oder eine Rast genutzt werden dürfen, wird vermutlich keiner von uns was dagegen haben. Wenn uns aber mit Anzeige gedroht wird (auch das geschieht täglich), weil Menschen unbefugt unsere Grundstücke betreten, sich dabei im Recht fühlen und uns dann auch n übelst beschimpfen, dann kann vermutlich jeder verstehen, dass unser Verständnis und unsere Geduld an Grenzen stoßen. 😞
Noch ein Wort zum Diebstahl von Feldfrüchten und Obst.📌🍒🍎
Immer wieder hört man, dass es erlaubt sei, Früchte zu entnehmen und gleich zu essen und dies als legaler „Mundraub“ gelte. Diesen Mundraub gibt es seit 1976 nicht mehr. ‼️ Jegliches Entnehmen ist Diebstahl.
Und wir glauben dies kann auch jeder verstehen, denn die Früchte auf den landwirtschaftlichen Flächen sind kultiviert und somit hat der Bauer hierfür Geld investiert und Arbeit verrichtet.
Oder wie wäre es, wenn aus Deinem Garten, von Deinem Balkon ein Passant einfach mal den Salat mitnimmt oder sich Blumen pflückt? 🤔
Und dann noch ein sehr unangenehme Sache:
HUNDEKOT auf den Wiesen und Feldern 💩💩💩
Wunderschön , wenn der Bauer in einen „Haufen“ tritt, wenn er auf seinem Feld unterwegs ist oder wenn der Haufen direkt neben der reifen Erdbeere liegt, die der Bauer ernten möchte. 🍓
Oder beim Handmähen spritzt Dir die Scheiße ins Gesicht. Genau …. Sehr eklig.💩💩💩
Was aber das Ganze toppt ist die Tatsache, dass der Hundekot unbemerkt ins Gras oder Silage oder Heu kommt, sprich das Futter für die Tiere verunreinigt wird.‼️
Folge sind Fruchtbarkeitsstörungen und sogar Fehlgeburten beispielsweise beim Rind. Denn der Hundekot kann den Hundebandwurm oder den Parasit „Neospora caninum“ enthalten.‼️
Also ein richtiges Ärgernis und Schaden für den Bauer, denn ihm sind seitens der EU strenge hygienische Vorschriften auferlegt und die Einhaltung ist nicht sichergestellt, wenn das Futter verunreinigt ist
…. und ein totes Tier auf die Welt zu bringen ist eine Qual für Tier und Bauer!
Unsere Bitte an Dich: Respektiere denn Schutz unserer landwirtschaftlichen Fläche in dem Maße wie Du Dir wünschst, dass Dein Eigentum respektiert wird.
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Ein Post wie dieser ist uns nicht angenehm, wir möchten nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf irgend Jemanden zeigen. Aber tatsächlich ist die Frustration unter den Kolleg*innen inzwischen sehr groß.
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen langen Post zu lesen🙏